SPD-Fraktion fordert mehr Einsatz bei der Suche nach Standorten für Frauenhäuser im Bezirk

Datum: 10. November 2020 | Kategorie: Aktuelles, Pressemitteilungen

Berlin, 10.11.2020 – Noch immer fehlt dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf ein Frauenhaus. Die SPD-Fraktion fordert vom Bezirksamt mehr Einsatz bei der Suche nach geeigneten Standorten für Frauenhäuser.

Frauen sind Opfer partnerschaftlicher Gewalt

Alle Menschen können Opfer von Gewalt in Partnerschaften werden. Die Statistiken des Bundesfamilienministeriums sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Bei Sexualstraftaten sind Frauen 98,4% der Fälle Opfer. Bei Nötigung, Stalking oder Bedrohung in 88,5% der Fälle. Bei Körperverletzung und Mord bzw. Totschlag in 79,9% bzw. 77% der Fälle. Im Jahr 2018 waren allein in Deutschland 114.393 Frauen Opfer partnerschaftlicher Gewalt, dem gegenüber stehen 26.362 Männer. Das Bundesfamilienministerium geht davon aus, dass die Dunkelziffer im Schnitt drei Mal höher ist als die angezeigten Fälle. Unter Migrantinnen ist von einer weitaus höheren Dunkelziffer auszugehen.

Berliner Frauenhäuser haben Entwicklungspotenzial

Die autonome Frauenbewegung gründete 1976 das erste Frauenhaus Deutschlands in Berlin. Seine historische Vorreiterstellung hat Berlin nicht verloren. Die Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen FrauenForschungsInstitutes Freiburg attestiert der Stadt eine qualitativ gute Aufstellung. Dennoch sehen Autoren der Studie Entwicklungspotenzial. Insbesondere bei der interdisziplinären Vernetzung von Einrichtungen der medizinischen Behandlung, der Prävention und der Versorgung zur Erreichung noch unterversorgter Gruppen von Betroffenen.

„Auch bei der Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze und Beratungsangebote, wird die Kapazität zunehmend mangelhaft. Das wird schon dadurch deutlich, dass der Senat bereits im April, einen Monat nach Pandemie-Beginn, zusätzliche Plätze für Opfer häuslicher Gewalt schaffen musste. Zwar würden aus Sicherheitsgründen keine Betroffenen des Bezirks sondern anderer Bezirke in einem Frauenhaus des Bezirks untergebracht, allerdings Fordert das Gebot der Solidarität mit den anderen Bezirken und das Entwicklungspotenzial bezirklicher Beratungs- und Präventionsstellen durch den Erfahrungsaustausch, die Notwendigkeit auch in Marzahn-Hellersdorf zügig ein Frauenhaus einzurichten.“, so Luise Lehmann, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

SPD-Fraktion fordert mehr Bewusstsein

Am 28. Oktober 2020 wurde am Rathaus Marzahn die Fahne zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November 2020 gehisst. Damit steht dieser Monat im Zeichen des Rechts von Frauen auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Insbesondere während der Corona-Pandemie, sind die angezeigten Fälle häuslicher Gewalt stark angestiegen.

„Ein Monat reicht leider nicht um das unglaubliche Ausmaß an Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen zu beseitigen. Dennoch haben wir die Pflicht mit dieser symbolischen Geste eine reale Wirkung herbeizuführen. Verwaltung, Politik, Bildungseinrichtungen und Medien sind dazu aufgerufen, vor allem in der Pandemiezeit aber auch darüber hinaus, immer wieder auf die Bedrohungslage der Frauen und entsprechende Hilfsangebote hinzuweisen.“, so Lehmann weiter.

In Marzahn-Hellersdorf hat der Verein MiM seine Arbeit im September dieses Jahres aufgenommen. Der Verein richtet sich vor allem an junge Mädchen und Frauen die Opfer häuslicher oder partnerschaftlicher. Unter der Nummer 0159-06779657 können Gesprächstermine vereinbart werden. Mittwochs gibt es von 10 bis 11 Uhr eine Telefonsprechstunde. Dienstags und donnerstags ist von 11 bis 12 Uhr offene Sprechzeit. Die Beratungsstelle liegt an der Marzahner Promenade 1, direkt am S-Bahnhof Marzahn, und ist von außen am Ende der Bahnbrücke zu erreichen. www.mim-ev.de



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