Häusliche Gewalt im Bezirk: SPD-Fraktion fordert Ausbau der Hilfesysteme!
Häusliche Gewalt ist in Marzahn-Hellersdorf immer noch weit verbreitet. Der bezirkliche Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt erklärt mit Blick auf die Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), dass Gewaltdelikte dieser Art in Marzahn-Hellersdorf bezogen auf die Einwohner:innenzahl im berlinweiten Vergleich überdurchschnittlich häufig vorkommen. Um dem Thema häusliche Gewalt nachhaltig begegnen zu können, bekräftigt die SPD-Fraktion die Forderung nach einer Interventions- und Fachberatungsstelle für gewaltbetroffene Frauen und spricht sich für eine Stärkung der Präventionsarbeit aus.
Luise Lehmann, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erklärt: „Die gesellschaftliche Aufmerksamkeit für das Thema häusliche Gewalt muss in unserem Bezirk noch viel stärker vorangetrieben werden. In Marzahn-Hellersdorf gibt es viele von Gewalt betroffenen Frauen, die mit multiplen Problemlagen konfrontiert sind. Schulden, Arbeitslosigkeit, finanzielle Abhängigkeit, Fragen der Kinderbetreuung und schlechte Aussichten bei der Wohnungssuche können dazu führen, dass die erlebte Gewalt von Betroffenen nicht oder nicht in vollem Umfang adressiert werden kann. Daher ist es wichtig, möglichst niedrigschwellige und leicht zugängliche Einrichtungen und Angebote zu schaffen, an die sich die betroffenen Frauen und Mütter wenden können.“
Stephanie Inka Jehne, familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, ergänzt: „Gewalt gegen Mütter ist immer auch Gewalt gegen Kinder. Auch wenn sie nicht direkt Opfer physischer Gewalt werden, leben diese Kinder in einer Atmosphäre der Angst, die ihren späteren Umgang mit Gewalt prägt. Daher muss es unser gemeinsames Anliegen sein, sowohl den Schutz der Frauen als auch den Kinderschutz in Fällen häuslicher Gewalt besser miteinander zu vernetzen. Mitbetroffene Kinder in Frauenhäusern und Fachberatungsstellen brauchen daher geschlechts- und altersspezifische Angebote zur Aufarbeitung der Gewalterfahrung.“
Bisher gibt es im Bezirk mit den Frauenzentren Matilde e.V. und Marie e.V oder dem Frauentreff HellMa nur wenige Beratungsangebote, an die sich von Gewalt betroffene Frauen und Kinder wenden können. Diese leisten eine wertvolle Arbeit, sind jedoch voll ausgelastet und können den Bedarf an Beratungsangeboten im Bezirk nicht decken. Ebenfalls existiert im Bezirk kein Angebot zur Präventionsarbeit mit Täterinnen und Tätern.
Dazu Luise Lehmann: „In 80 Prozent der Fälle sind Frauen das Opfer von häuslicher Gewalt, aber auch Männer können Leidtragende sein. Die Arbeit mit den Täter:innen, egal welchen Geschlechts, muss daher bei den Präventionsbemühungen des Bezirks stärker ins Auge gefasst werden! Wir sprechen uns deshalb für eine bezirkseigene Täter:innenarbeit-Beratungsstelle aus. Mit den bestehenden Frauenzentren, aber auch mit dem Netzwerk für aktive Vaterschaft und dem Papatreff Hellersdorf verfügt der Bezirk bereits über die bestehenden Organisationen, um diese erfolgreich im Bezirk zu verankern.“
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